Stickoxide, das aktuelle Problem in Oldenburg

Während zumindest die offiziellen Feinstaubgrenzwerte an der Messstation am Heiligengeistwall nicht mehr überschritten werden, ist dies bei den Stickoxiden (NOx) anders. Seit der Aufstellung der Station in 2012 werden die offiziellen Grenzwerte jedes Jahr überschritten. Hierzu gibt es auch eine gute Zusammenfassung der Maßnahmen der Stadt Oldenburg zur Luftreinhaltung. Nach der erstmaligen Überschreitung der Grenzwerte (damals an der alten Position der Messtation an der Nadoster Str.) wurde die Stadt zu verpflichtet, einen Luftreinhalteplan zu verfassen. Soweit ich bisher recherchiert habe, wollte der Oberbürgermeister auf eine Fortschreibung dieses Planes verzichten, was aber vom Umweltministerium von Niedersachen abgelehnt wurde.

An dem Messstandort am Heiligengeistwall sind 23,3 % der NOx-Gesamtbelastung der regionalen Hintergrundbelastung zuzuschrieben und 19,2% dem Straßenverkehr. Soweit ich es aktuell überblicke, würde die Einrichtung einer grünen Zone nur 8% der in Oldenburg gemeldeten Autos betreffen und keinen der städtischen Busse. In Hannover wurde eine grüne Zone eingerichtet, brachte aber statt der erwarteten 10-13% nur 1% Entlastung. Die Stadt sucht daher nach anderen Alternativen, eine komplette Sperrung oder den Heiligengeistwall auf EInbahnstrassenbetrieb umzustellen brächte wohl die größte Entlastung, ist aber wg. der ÖPNV praktisch nicht umsetzbar. Es ist sicher auch fraglich, wie viele Mensche an diesem Hotspot wirklich betroffen sind.

Ich werde dieses Jahr das Thema weiter verfolgen und auch nach Möglichkeiten suchen, eigene Stickoxidmessungen vorzunehmen. Die Stadt betreibt weiterhin zehn NOx – Passivsammler, deren Standort ich noch ausfindig machen möchte. Die NWZ schreibt, dass die Stadt für den Betrieb der beiden Sammler 25.000 EUR (vom November 2017 bis Dezember 2018) ausgibt. Diese werden im vierwöchentlichem Rhythmus von einer zertifizierten Stelle ausgewertet. Weitere zwei Passivmelder werden  vom Lufthygienischen Überwachungsnetzes (LÜN) betrieben.

Standorte der Passivsammler, die durch die Stadt beauftragt betrieben werden:

  • Heiligengeistwall (Referenzmesspunkt)
  • Georgstraße
  • Langenweg (Swarte Moor)
  • Groß Bornhorster Straße
  • Butenweg
  • Gerhard-Stalling-Straße
  • Wilhelm-Ahlhorn-Weg
  • Hugo-Eckener-Straße
  • Chaukenstraße
  • Wehdestraße

Passivsammler-Messpunkte mit Betrieb durch LÜN:

  • Theodor-Tantzen-Platz
  • Brandsweg

Die NWZ berichtet weiterhin, dass die Messwerte nur am Ende der Messkampagne vorliegen. Den Grund werde ich noch versuchen herauszufinden. Auch, ob zumindest die Messwerte von LÜN verfügbar sind. Dazu habe ich gerade eine Einwohnerfrage an den entsprechenden Ausschuss formuliert.

Im gleichen Artikel schreibt die NWZ auch, dass die Stadt bis zum 31.12.17 Zeit hat, einen Maßnahmenkatalog vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie die Stickoxidbelastung dauerhaft unter 40 Mikrogramm gesenkt werden soll. Ob dieser Maßnahmenbericht rechtzeitig fertiggestellt wurde, versuche ich noch zu recherchieren. Vermutlich ist dies der Maßnahmenbericht.

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